Die Ergebnisse zeigen, dass der Body-Scan, das achtsame Wahrnehmen des Körpers in Ruhe, sowohl bei Teilnehmer:innen mit hohen als auch mit niedrigen Symptomwerten eine Reduktion der Symptome bewirkt. Besonders bemerkenswert ist, dass Teilnehmer:innen mit höheren Symptomwerten eine signifikant stärkere Verbesserung ihrer Symptome erfuhren.
Die Studie teilte die Teilnehmer:innen in Gruppen mit niedriger und hoher Trait-Angst (grundsätzliches Angst-Niveau einer Person; Eigenschaftsangst) sowie in Gruppen mit niedrigen und hohen somatischen Symptomen ein, indem das mittlere Drittel der Stichprobe ausgeschlossen wurde. Durch diese Methodik konnte die Studie klare Unterschiede in der Wirksamkeit des Body-Scans zwischen den Gruppen aufzeigen. Teilnehmer:innen mit hohen Angstwerten erlebten nach der Sitzung eine stärkere Reduktion der Zustandsangst (subjektiv wahrgenommene Angst in einer Situation) im Vergleich zu Teilnehmer:innen mit niedrigen Angstwerten. Ähnliche Ergebnisse wurden auch bei der Schmerzreduktion festgestellt.
Die Ergebnisse der Studie unterstreichen den Wert des Body-Scans zur Reduktion von Angst und Schmerz, insbesondere bei Personen mit höherem Symptombelastungsniveau. Diese Ergebnisse sind besonders ermutigend, da Angst und Schmerz häufige Beschwerden sind, und zeigen, dass bereits eine kurze Body-Scan-Sitzung spürbare Verbesserungen bringen kann.
Obwohl die Studie auf die unmittelbaren Effekte einer einzigen Sitzung fokussiert war, eröffnen die Ergebnisse Möglichkeiten für zukünftige Forschungen, um zu untersuchen, ob längere Interventionen ähnliche oder noch stärkere Effekte erzielen können. Insgesamt trägt diese Studie zur Bewertung eines zentralen Elements von achtsamkeitsbasierten Interventionen (dem Bodyscan) bei und bietet eine wertvolle Ergänzung zur bestehenden Literatur.
Die Studie finden Sie hier: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/capr.12785
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