Die letzten Kurse laufen gerade an, über 70 sind bereits abgeschlossen: Mitglieder unseres Verbandes haben seit Januar pädagogische Fachkräfte von der Kita bis zur Berufsschule darin ausgebildet, Meditations- und Atemübungen für Kinder und Jugendliche anzuleiten. Mit Ende des Projektes im August werden insgesamt 1.000 Teilnehmer:innen die Kurse absolviert haben.
Großes Interesse in Kitas, Schulen, Berufsschulen, Jugendeinrichtungen und der Bildungsverwaltung
Die Nachfrage, so berichteten unsere Mitglieder, war groß. Die Kurse fanden je nach lokaler Situation in Präsenz oder online statt. In Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg wird das Projekt bis Ende des Jahres evaluiert. Laut einer ersten Befragung von 511 Teilnehmer:innen waren 89,82% Frauen, 9,98% Männer und 0,20% nonbinäre Personen. Nur 35,6% gaben an, bereits vorher regelmäßig Achtsamkeit zu praktizieren. Mit 64,4% hatte die überwiegende Mehrheit vorher keine regelmäßigen Berührungspunkte mit Achtsamkeit. Ein weitere Befragung ergab, dass bereits 79,2 Prozent der Teilnehmer:innen die Übungen aus dem Kurs in ihrer pädagogischen Arbeit umsetzen konnten.
Kinder und Erwachsene in Krisen- und Belastungssituation stärken
Grundlage der Ausbildung bildete das eigens entwickelte Curriculum vom gemeinnützigen Verein AKiJu e.V. Erfahrene Achtsamkeitslehrende und Pädagog:innen, u.a. Vera Kaltwasser, haben daran mitgewirkt.
Das Curriculum umfasst 16 Stunden, die über einen Zeitraum von sechs bis acht Wochen absolviert werden. Es wurde vor allem auf die Besonderheiten bei der Anleitung von Achtsamkeitsübungen für Kinder und Jugendliche hin entwickelt und bietet zusätzlich Raum für Reflexion und Austausch. Auch wenn die Pädagoginnen und Pädagogen teilweise erst selbst angefangen haben, deutet sich schon eine erfolgreiche Integration in den Schulalltag an. Das berichten sie über die einzelnen auf die Kinder zugeschnittenen Übungen:
„Meinen Schülerinnen und Schülern helfen die Achtsamkeitsübungen, zur Ruhe zu kommen. Sie können sie auch in Prüfungen oder stressreichen Situationen anwenden.“ „Ein toller Kurs. Es hat mir gutgetan. Ich muss allerdings noch mehr üben.“ „Angespannte Situationen (nach Pausenstreit oder Klassendiskussionen) können so entzerrt und schneller beigelegt werden.“
Zu den Perspektiven nach Projektende sagte Agnes Kick, Geschäftsführerin von AKiJu e.V.: „Wir haben schon vermutet, dass unsere Initiative gerade in Zeiten von Corona gebraucht und gut angenommen wird. Aber auch darüber hinaus reißt die Nachfrage nicht ab und wir sind im Moment auf der Suche nach zuverlässigen Partnern, damit wir die Kurse auch weiterhin für Pädagoginnen und Pädagogen anbieten können.“
Die Achtsamkeitskurse für pädagogische Fachkräfte (AKiJu-Curriculum) sind eine Initiative von AKiJu e.V. – Achtsamkeit für Kinder und Jugendliche in Kooperation mit dem MBSR-MBCT Verband und finden im Rahmen von Auf!LEBEN bundesweit statt. AUF!leben – Zukunft ist jetzt. ist ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Das Programm gehört zum Aktionsprogramm Aufholen nach Corona der Bundesregierung.
Übungsbeispiel einer Meditation für Kinder
