Viele Schüler und Schülerinnen leiden aktuell unter Stress und Ängsten. Auch die Lehrkräfte, Sozialarbeiter:innen und Erzieher:innen sind durch die Pandemiesituation erschöpft und ausgelaugt. Achtsamkeitsübungen, die regelmäßig in die pädagogische Arbeit eingebaut werden, können sowohl Lernenden als auch Lehrenden helfen, mit diesen Belastungen besser umzugehen. Wie hilfreich solche kurzen Momente für Selbstfürsorge, mentale Gesundheit und das Lernklima sein können, zeigten die Erkenntnisse der Hirnforschung und verschieden Modellprojekte wie das Landesmodellprojekt in Solinger Grundschulen „Mehr Ruhe - Stress, Achtsamkeit und bewusste Schulgestaltung“ in 2018.
50 Kurse starten nach einheitlichem Curriculum
50 Kurse beginnen in diesen Tagen deutschlandweit, in denen Mitglieder des Verbandes der Achtsamkeitslehrenden über 500 pädagogische Fachkräfte fortbilden, Meditations- und Atemübungen für Kinder und Jugendliche anzuleiten. Im ersten Schritt erlernen sie selbst Strategien zur Stessbewältigung im Alltag. Als Grundlage für diesen Kurs, der sich an pädagogisches Personal vom Kindergarten bis zur Berufsschule wendet, erarbeitete der gemeinnützige Verein ein einheitliches Curriculum. Erfahrene Achtsamkeitslehrende und Pädagog:innen wie Vera Kaltwasser haben daran mitgearbeitet.
Das Curriculum umfasst 16 Stunden, die über einen Zeitraum von 6 Wochen absolviert werden. Der Kurs wurde vor allem auf die Besonderheiten bei der Anleitung von Kindern hin entwickelt. Er bietet zusätzlich Raum für Reflexion und Austausch. Die Kurse finden momentan je nach lokaler Situation in Präsenz oder online statt. In Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg wird das Projekt evaluiert und die teilnehmenden Fachkräfte und Kinder und Jugendlichen werden befragt.
Nachfrage in den Schulen groß
Agnes Kick, Geschäftsführerin des MBSR-MBCT Verbandes und AKiJu e.V.: „Wir haben schon vermutet, dass unsere Initiative gerade jetzt gebraucht und gut angenommen wird. Aber die Resonanz aus den Schulen war überwältigend. Wir hätten noch deutlich mehr Kurse anbieten können. Aufgrund des großen Interesses geben viele unserer Mitglieder sogar pro bono-Kurse.
German Miksch, stellvertretener Schulleiter Auguste-Pattberg-Gymnasium Mosbach-Neckarelz: „Durch die Corona-Situation ist die Unsicherheit wie die Belastung im Kollegium und Schüler:innen sehr groß. Alles, was zur Reduktion der Stressbelastung der Kolleginnen beiträgt und die Resilienz der Schüler:innen fördert, ist im Moment dringend nötig und herzlich willkommen."
Die Achtsamkeitskurse für pädagogische Fachkräfte (AKiJu-Curriculum) sind eine Initiative von AKiJu – Achtsamkeit für Kinder und Jugendliche in Kooperation mit dem MBSR-MBCT Verband. Sie finden im Rahmen von Auf!LEBEN bundesweit statt. AUF!leben – Zukunft ist jetzt. ist ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Das Programm ist Teil des Aktionsprogramms Aufholen nach Corona der Bundesregierung.
Der MBSR-MBCT Verband ist ein Zusammenschluss von über 1.000 Achtsamkeitslehrenden in Deutschland. Er setzt sich seit 2005 für hohe Standards beim Unterrichten von Achtsamkeit ein und sorgt für eine gute Qualität in der Aus- und Weiterbildung. www.mbsr-verband.de
AKiJu e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der die Vermittlung von Achtsamkeit an Kinder und Jugendliche fördert. In Verbindung mit dem Berufsverband der Achtsamkeitslehrenden ist AKiJu zentraler Ansprechpartner zu diesem Thema in Deutschland. www.akiju.de
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MBSR-MBCT Verband
Agnes Kick Tel. +49 162 1861016 presse[ät]mbsr-verband.de
