Inspirierend, kraftvoll und klug waren sie, die Inputs auf der 15. MBSR-Konferenz „Verbunden in Veränderung“. John Kabat-Zinn, Begründer des säkularen Achtsamkeitscurriculums MBSR, beschrieb eindringlich, dass Mindfulness nicht nur Beschäftigung mit sich selbst sei, sondern auf unser Sein in der Welt im Hier und Heute blickt. „Mindfulness is not about personal wellbeing, but about the wellbeing of the entire earth, so it´s today about waking up, mobilizing, partizipating.” Sein Beitrag wird demnächst in der Zeitschrift „Moment for Moment“ noch einmal nachzulesen sein.
Achtsamkeit ist merken üben
Auch für die Philosophin Natalie Knapp ist Wahrnehmungsschulung der Kern, damit wir gewohnte Reaktionsketten durchbrechen und der Ausgangspunkt, um unsere Welt verändern zu können. An ihrem Bild von sozialen Netzwerken als „Gesamtheit der Reize und Reaktionen“ zeigte sie, dass neben der Infrastruktur auch „Brückenbauer“, „Verteilerstationen“ eine wichtige Rolle spielen und letztlich sogar jeder und jede einzelne. Wichtig seien aber auch Leerstellen, die erlauben, dass sich etwas bewegen oder verändern kann.
Qualitätsentwicklung wird wahrgenommen
Wie wichtig eine gute Ausbildung und kontinuierliche eigene Übungspraxis für alle sind, die anderen Menschen Achtsamkeit vermitteln wollen, wurde im Panel zum Thema Qualität deutlich. Lehrende aus verschiedenen Mediationsschulen berichteten von ihren umfangreichen und langjährigen Lern- und Lehrwegen. Ein Leben lang studieren und daran arbeiten, „den Schülern zutiefst zu nutzen“ so beschrieb Oliver Petersen seinen Ethos als Lehrer des Buddhismus. Birgit Schönberger ergänzte die ZEN-Sicht, Gesundheitswissenschaftlerin Dr. Antje Miksch Perspektiven aus der westlichen Wissenschaft und Hochschullandschaft. Dass die Anforderungen im Qualitätsmanagement des MBSR-MBCT Verbandes zum Beispiel für ausbildende Senior Teacher oder in den Forderungen zur Weiterbildung, also lebenslangem Lernen, relativ streng seien, fand bei der Runde deutliche Zustimmung. „Der Verband fordert zur Weiterentwicklung und Reflexion auf und hebt sich damit vom allgemeinen Achtsamkeitshype ab“, so Dr. Antje Miksch.
Anspruchsvolles und breitgefächertes Workshopangebot
Darüber hinaus gab es 23 Workshops, viele von unseren Verbandsmitgliedern geleitet und voller Wissen und Erfahrung zur ganzen Bandbreite der Anwendung von MBSR: in Schulen, für Assistenzärzte, in der Therapie von ADHS oder PTBS, in Gefängnissen, für Menschen mit Behinderungen, in der Betrieblichen Gesundheitsförderung. Hinzukamen methodisch orientierte Angebote für Achtsamkeitslehrende z.B. zu traumasensitivem Yoga, Inquiry und Supervision oder dem Unterrichten im digitalen Raum.
Viel gutes Feedback
Und was sagten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen? Drei Stimmen vom Pinwandpadlet der Konferenz:
„Zwei wirklich tolle Tage voller unterschiedlicher Impulse und Anregungen in einer Atmosphäre voll Verbundenheit.“
„Nicht nur, dass die Inhalte interessant und hochwertig waren; dass die Mischung aus Vorträgen, Workshops und Zusatz-Impulsen (Tanzen/Kunst/Kultur) toll war und sogar der technische Ablauf wunderbar klappte. Obendrein seid Ihr auch noch ein wirklich sympathischer "Haufen"! Wer das sagt? Einer, dessen MBSR-Lehrerausbildung in Kürze beginnt... Nach dieser Konferenz freue ich mich noch mehr darauf, in den Kreis der MBSR-Lehrer aufgenommen zu werden!“
„Vielen Dank für diese Konferenz. So professionell, mit so viel Fülle und Verbundenheit im virtuellen Raum. Da macht es noch mehr Freude, Mitglied im MBSR-Verband zu sein.“
Ein großer Dank geht an das Organisationsteam und alle, die mit ihren Vorträgen und Workshops oder auch ihren Beiträgen als Teilnehmende den Kongress bereichert haben!