Welche Rolle Achtsamkeit im Gesundheitswesen spielen kann, ist Schwerpunkt der neuen Fachgruppe im MBSR-MBCT Verband. Sie wird von Petra Meibert und Martina Aßmann geleitet. Dr. Martina Aßmann erläutert, woran die Gruppe arbeitet.
Wofür engagiert sich die Fachgruppe Gesundheit?
Es geht uns ganz wesentlich darum, Achtsamkeit im Sinne von MBSR/MBCT im Gesundheitssystem sichtbarer zu machen und damit zugänglicher.
Wo spielt Achtsamkeit dort bisher eine Rolle?
In der Psychotherapie und der Psychosomatik sowie der gesamten Präventionsmedizin werden MBSR-basierte Achtsamkeitskurse eingesetzt. Ein wichtiges Anwendungsfeld liegt aber auch in der Allgemeinmedizin bei der Versorgung chronischer Erkrankungen und Schmerzen. Genau hierfür wurde das MBSR-Programm, also Mindfulness-Based Stress Reduction, ja mal entwickelt! Wir glauben, dass Hausärzte und Schmerztherapeuten nur bedingt Kenntnis von solchen Angeboten haben. Außerdem ist MBSR im Deutschland bei der Primärprävention „gelandet“, chronische Erkrankungen sind dort laut ZPP sogar ausgeschlossen! Chronischen Schmerzpatienten steht MBSR nicht als „Kassenleistung“ zur Verfügung, obwohl es genau für konzipiert wurde.
Deshalb sollte auch nach Ansätzen geschaut werden, wie Menschen, die chronisch leiden, von Achtsamkeitskursen profitieren können.
Beschäftigt ihr euch eher mit der Perspektive der Patienten oder der im Gesundheitswesen Beschäftigten?
Wir bemühen uns Patienten, Therapeuten und Ärzte, Krankenkassen, Zuweiser und Reha-Einrichtungen anzusprechen und zu informieren.
Welchen fachlichen Themen werdet ihr euch widmen?
Die AG ist in 3 Unter- bzw. Themengruppen aufgeteilt:
1. MBCT/Achtsamkeit in der Psychotherapie
2. Schmerzen/Chronische Erkrankungen
3. Prävention/Salutogenese/Medizinerausbildungen
Und was sind erste konkrete Projekte?
Erstens - wir werden am Deutschen Schmerzkongress im November teilnehmen. Dr. Harald Lucius wird die Gruppe und den Verband dort mit einem Beitrag vertreten. Und unsere Fachgruppe einen Stand betreuen.
Zweitens wollen wir schauen, dass MBCT, also Mindfulness-Based Cognitive Therapy, auf der Verbandwebsite so abgebildet wird, dass die genannten Interessengruppen ausreichende Informationen bekommen.
Und last but not least möchten wir regionale MBCT Intervisionsgruppen organisieren.
Wer ist schon dabei? Kann man sich als Verbandsmitglied noch beteiligen?
Wir sind einige interessierte Verbandsmitglieder mit verschiedenen Hintergründen und Qualifikationen aus mehreren Bundesländern, die bereit sind und die Möglichkeit haben, sich kontinuierlich einmal im Monat morgens um 8 Uhr als Großgruppe per Zoom zu treffen UND in den Themengruppen mitzuarbeiten. Diese Untergruppen organisieren sich dann selbst und treffen sich auch per Zoom. Wer morgens um 8 h keine Zeit hat, könnte trotzdem in einer der Untergruppen mitarbeiten.
Weitere Mitstreiter sind in der Fachgruppe Gesundheit sehr willkommen. Die Arbeit in der Fachgruppe und/oder in der Untergruppe ist sehr inspirierend und bereichernd und sehr aufwendig. Uns wäre es wichtig, dass ihr längerfristig dabei bleibt und nicht nach kurzer Zeit wieder abspringt, weil ihr merkt , wie aufwendig das ist.
Wie nehme ich Kontakt zur Gruppe auf, wenn ich mitarbeiten möchte?
Über das Verbandsbüro (LINK auf Mail) und dann zu mir. Gruppentreffen finden einmal im Monat dienstags um 8 Uhr statt (das nächste Mal am 25. August) und dann noch ca. einmal im Monat für 1 bis 2 Stunden zu einer Zeit, zu der viele andere können.
Vielen Dank!
