Ein Blick in die Konferenzküche

10.10.2020

In wenigen Wochen startet die MBSR-Konferenz. Was diesmal anders und besonders interessant ist, erläutert Agnes Kick vom Orgateam.

Agnes, was wird in diesem Jahr anders sein als 2019 in Ottobrunn bei München?

Erst mal gar nicht soviel. Es geht wieder um Achtsamkeit und ihre Anwendung in verschiedenen Bereichen von der Schule bis zum Arbeitsplatz oder z.B. in der Traumabehandlung. Es gibt interessante Vorträge und praxisorientierte Workshops wie den mit Günter Bubnik. Dort geht es darum, wie MBSR-Kurse online gut funktionieren. Oder Körperarbeit mit Stefen Laeng aus New Hampshire/USA zu Sensory Awareness. Man trifft bekannte und neue Gesichter ...

Aber natürlich: Wir sind diesmal online und haben die Konferenz deshalb auf 1 ½ Tage reduziert, alles ist etwas kürzer und knackiger, weil wir vor dem Bildschirm sitzen. Ich bin sehr froh, dass wir uns dazu schon im Juli entschieden haben. So konnten wir in Ruhe planen und müssen uns nun nicht sorgen, dass z.B. die Berliner oder Bremer gar nicht anreisen dürfen wegen der Gesundheitsmaßnahmen.

Wie laufen die Vorbereitungen?

Wir arbeiten mit einer kleinen Berliner Agentur zusammen, die sich, als Anfang des Jahres viele ihre Life-Events-Aufträge wegbrachen, in die Organisation von Online-Events eingefuchst hat und uns hier richtig gut helfen und beraten kann. Momentan überlegen wir gerade, wie genau die Pausenräume aussehen können.

Apropos Pausenräume – meint ihr nicht, man braucht zwischendurch auch einmal Pause vom Bildschirm?

Natürlich, aber ganz wichtig bei unseren Kongressen ist auch der Austausch am Rande, das Wiedersehen untereinander. Heute hat eine Teilnehmerin angerufen, die fragte, ob wir für ihre Ausbildungsgruppe, die sich traditionell seit 10 Jahren auf der Jahreskonferenz trifft, einen Chatraum zur Verfügung stellen könnten. Natürlich können wir das! Das hat mir gezeigt, dass das neue Format angenommen wird.

Wir machen uns schon viele Gedanken darüber, wie wir kleine interaktive Pausenräume dafür schaffen können: Es wird z.B. eine Klatsch & Tratsch-Ecke, eine offene Sprechstunde mit dem Vorstand und der Quali AG geben. Wir planen eine gemeinsame Meditation, Bewegungsangebote, ein Padlet und eine kleine Überraschungsaktion. Aber ich will eigentlich nicht mehr verraten. Nur soviel : Haltet eure Lieblingstassen bereit!

Was ist dein Tipp, was sollte man auf keinen Fall verpassen?

Als Mitglied des Organisationsteams finde ich natürlich, dass man nichts verpassen darf! Alle Vorträge sollte man mitnehmen, klar! Der Vortrag von Dr. Simon Schindler von der Uni Kassel, der einen achtsamen Blick auf den Achtsamkeits-Hype legt, wird bestimmt spannend. Oder der englischsprachige Beitrag, bei dem es um den Umgang mit Traumabelastung in der Achtsamkeitspraxis geht. Bei den Workshops hat man die Qual der Wahl – da eine Entscheidung zu treffen, ist schwierig. Bei Bettina Roloff und ihrem Visualisierungsworkshop gibt es bestimmt eine Menge praktischer Tipps. Sehr nachgefragt ist bei der Anmeldung der Inquiry-Workshop mit Dr. Nils Altner und Bettina Adler und auch der Workshop mit Martina Aßmann und Petra Meibert zum Umgang mit der Angst in Corona-Zeiten und wie MBCT und MBSR hier wirken können.

Seid ihr schon aufgeregt, ob das neue Format funktionieren wird? Plant ihr, so weiterzumachen?

Ja, wir sind aufgeregt, natürlich. Aber ich bin sehr zuversichtlich, da die meisten unserer Verbandsmitglieder und Gäste doch sehr offen sind und auch schon geübt im digitalen Austausch. Viele mussten ihre Kursangebote ja adhoc in den Online-Bereich verlagern, sind mutig ins „kalte Wasser gesprungen.“ Der Verband hat dafür Fortbildungen, Austauschrunden angeboten und ein Achtsamkeits-Fenster ins Leben gerufen, wo man das ausprobieren und besonders in der Lockdown-Zeit auch an kostenlosen Online-Meditationen teilnehmen konnte.

Und nein, wir werden sicher, sobald die Pandemie überstanden ist, den Kongress wieder wie vorher als analoges Treffen organisieren. Für 2021 haben wir eine Location in Magdeburg gebucht! Aber wir haben gemerkt, dass kleinere Runden zur Fortbildung oder AGs auch sehr gut digital funktionieren können und auf großes Interesse stoßen. Wir können damit mehr Menschen ermöglichen teilzunehmen - trotz voller Terminkalender und ohne lange Anfahrtswege. Das möchten wir als Service gern beibehalten. Und es ist einfach schön, im regelmäßigen Austausch mit unseren Mitgliedern zu sein. Und es mag verrückt klingen: aber wir sind durch diese besondere Zeit noch enger zusammengewachsen.

Wie man sich noch zur Konferenz anmelden?

Einfach über unsere Verbandswebseite: www.mbsr-verband.de/Jahreskonferenz

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