Hintergrund
Digitale Räume und soziale Medien sind zu einem festen Bestandteil des Lebens junger Menschen geworden. Smartphones sind für Schüler:innen ein ständiger Begleiter. Studien belegen nun zunehmend, dass der digitale Konsum von Kindern und Jugendlichen zum Teil negative Auswirkungen auf ihr psychisches Wohlbefinden hat. Diese sind zahlreich und vielfältig. Der digitale Konsum trägt u.a. zu Stress, Angst und Depressionen bei. Probleme wie Cybermobbing, digitale Abhängigkeit und soziale Isolation sind auf dem Vormarsch. Es zeigen sich auch geschlechtsspezifische Risiken, die sich meist negativ auf das Selbstwertgefühl von Mädchen und Jungen auswirken, wie z.B. Druck aufgrund unrealistischer Körperbilder und Online-Belästigung. Zudem haben viele Schülerinnen und Schüler aufgrund des übermäßigen Kontakts mit digitalen Medien Probleme, ihre Gefühle zu erkennen und zu regulieren.
All dies macht vor dem Klassenzimmer nicht Halt. Es ist für Lehrende zunehmend schwierig, eine konzentrierte Lernathmosphäre zu schaffen und auch das soziale Miteinander innerhalb der Schulgemeinschaft leidet unter den negativen Auswirkungen übermäßigen digitalen Konsums.
Ziele
Das WISE-UP Projekt möchte diesem Trend Lösungen entgegensetzen, indem es Achtsamkeit in Schulen bringt und Pädagog:innen dabei unterstützt, Achtsamkeit nachhaltig in den Schulalltag zu integrieren. Gleichzeitig werden Schüler:innen eingeladen, ihr digitales Nutzungsverhalten zu reflektieren und zu erkennen, wie sich übermäßiger Konsum auf ihre mentale Gesundheit auswirkt. Durch das Kennenlernen von achtsamkeitsbasierten Übungen und ein Verständnis von Achtsamkeit sollen die Schüler:innen befähigt werden, einen gesünderen Umgang mit ihrer digitalen Umwelt zu entwickeln. Neben der Schulung des pädagogischen Personals und der direkten Beteiligung der Schüler:innen wird eine in acht Sprachen übersetzte, frei zugängliche App für pädagogische Fachkräfte mit niedrigschwelligen Achtsamkeitsübungen ein konkretes Ergebnis dieses europäischen Partnerprojektes sein.
Übergeordnete Ziele:
- Entwicklung eines problemspezifischen Achtsamkeits-Curriculums, das digitale Kompetenz und psychische Gesundheit zusammenbringt und fördert.
- Entwicklung einer mehrsprachigen Achtsamkeits-App für Lehrer.
- Förderung von Achtsamkeitspraktiken in europäischen Schulen.
- Public Affairs: Präsentation der Projektergebnisse bei Bildungseinrichtungen und Einflussnahme auf das politische Agenda Setting.
Konkrete Ziele für Schüler:innen und Lehrer:innen:
- Entwicklung digitaler Kompetenzen, um sich sicher im Internet bewegen zu können.
- Stärkung der Reflexion des eigenen Verhaltens im digitalen Raum und dessen Auswirkungen auf das eigene Wohlbefinden.
- Aufbau emotionaler Resilienz, um mit digitalen Stressfaktoren besser umgehen zu können.
- Förderung des Selbstbewusstseins und der sozialen Verbundenheit durch Achtsamkeitsübungen.
WISE-UP möchte jungen Menschen das nötige Werkzeug vermitteln, um ihr digitales Wohlbefinden selbst in die Hand nehmen zu können, und unterstützt gleichzeitig Pädagog:innen und Eltern bei der Förderung einer gesünderen digitalen Nutzungskultur.
In Deutschland führt AKiJu das WISE-UP Projekt an 16 Schulen durch, mit Unterstützung seiner geschulten AKiJu-Curriculum-Lehrenden. Unsere gemeinsame Vision ist es, Achtsamkeit in die Welt zu tragen – und WISE-UP ist eine großartige Chance, dies wirkungsvoll und nachhaltig auf nationaler und europäischer Ebene zu tun.
Über AKiJu e.V.
AKiJu e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der die Vermittlung von Achtsamkeit an Kinder und Jugendliche fördert. In Verbindung mit dem Berufsverband der Achtsamkeitslehrenden ist AKiJu ein zentraler Ansprechpartner zu diesem Thema in Deutschland.
www.akiju.de