„Pain is inevitable, suffering is optional.” (dt. Schmerz ist unvermeidlich, Leiden ist optional.). Dieser Satz wird gerne dem Gautama Buddha in den Mund gelegt und hat zunächst und ganz zentral mit buddhistischen Grundthemen zu tun. In unserer modernen, säkularisierten Welt hingegen scheint ein Begriff wie „Leid“ fehl am Platz. Wir lehnen Leid ab, möchten nicht leiden, zu leiden bedeutet, schwach zu sein, ja feige. Ähnlich ist es mit dem Schmerz – auch den wollen wir nicht.
Das Problem ist, dass wir nicht erkennen, dass Schmerz normal ist und dass das, was wir oft Schmerz nennen, in Wirklichkeit Leid ist. Das hat inzwischen auch die medizinische Forschung vielfach bestätigt. Denn Schmerz und Leid gehören zusammen wie Geschwister – ungleich, aber eng verwandt. Wir können nicht ohne Schmerzen leben – wie auch? Aber wir haben immer die Wahl, ob wir leiden möchten oder nicht.
Im Achtsamkeitssalon wollen wir uns dem Thema Schmerz und Leid auf mehreren Ebenen nähern: meditativ, im Gespräch zu zweit und/oder im Plenum und auch ein wenig auf wissenschaftlichem Gebiet, um zu verstehen, worum es wirklich geht.
Dr. med. Harald Lucius, geboren 1956, ist Arzt, Schmerztherapeut im Ruhestand und MBSR- und MBCT-Lehrer. Er ist verheiratet und hat vier erwachsene Kinder. Harald Lucius interessiert, was „hinter“ dem Schmerz steht und wie wir lernen können, damit gut zu leben.